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Vier-Anderle

Diese Beschreibung stammt von Nick Wedd, dem das Spiel von Walter Strunz beigebracht wurde.

Vier-Anderle ist ein einfaches Tarockspiel mit Stichen, bei dem auch um Geld gespielt werden kann. Es wird in der Gegend um Furtwangen, im Schwarzwald, gespielt. Ein ähnliches Spiel wird in der Gegend um Offenburg unter dem Namen Straßenwart gespielt.

Spieler

Das Spiel ist für 2 bis 13 Spieler geeignet, spielt sich aber am Besten mit 5 bis 8 Spielern. Es wird um Geld gespielt, daher sollten sich die Spieler vor Beginn des Spiels auf den Einsatz einigen. Unter bestimmten Umständen kann die Summe, die man bei einem Blatt verliert, ein Vielfaches des Grundeinsatzes sein. Das Spiel macht vielleicht mehr Spaß, wenn die Spieler etwas angeheitert sind.

Karten

Üblicherweise spielt man mit einem Cego-Spiel, wobei die Zahlenkarten entfernt werden, so dass 38 Karten übrig bleiben. Wenn kein Cego-Spiel zur Verfügung steht, kann das Spiel mit einem Tarock-Spiel, von dem die Zahlenkarten entfernt wurden, gespielt werden. Es gibt zweiundzwanzig Tarockkarten, wobei der Gstieß die höchste ist, gefolgt von 21, 20, 19, usw. bis hinunter zur 1. Es gibt vier Nebenfarben, wobei bei den schwarzen Karten die Rangfolge König-Dame-Reiter -Bube-10-9-8-7 und bei den roten Karten die Rangfolge König-Dame-Reiter -Bube-1-2-3-4 ist (wenngleich die Zahlenkarten 10, 9, 8, 7, 1, 2, 3, 4 normalerweise nicht verwendet werden).

Wenn mehr als neun Spieler am Spiel teilnehmen wollen, müssen die Zahlenkarten in den Stoß aufgenommen werden, damit genug Karten ausgeteilt werden können.

Geben und Spielen

Die Karten werden im Uhrzeigersinn gegeben, und jeder Spieler erhält vier Karten. Vorhand (zur Linken des Gebers) spielt zum ersten Stich aus; der Gewinner jedes Stichs spielt zum nächsten Stich im Blatt aus. Die Spieler müssen bedienen, sofern sie entsprechende Karten haben. Wenn ein Spieler nicht bedienen kann, muss er Tarock spielen, sofern er welche hat. Der Stich wird vom Spieler mit dem höchsten Tarock darin gewonnen. Wenn kein Tarock im Stich liegt, gewinnt die höchste Karte der ausgespielten Farbe. Wenn ein Spieler einen Stich gewinnen kann, indem er eine höhere Karte als alle bisher gespielten spielt, so muss er dies tun. Nach jedem Blatt gibt der nächste Spieler links vom vorigen Geber.

Bezahlung

Es gibt zwei Blatt-Typen. Der erste Typ wird zu Beginn des Spiels gespielt und gelegentlich auch später, wenn der Pot leer ist. Der zweite Typ wird gespielt, wenn schon Geld im Pot ist.

Beim Blatt des ersten Typs müssen alle Spieler mitspielen. Der Geber legt vier Einsätze in den Pot und teilt die Karten aus. Während des Spiels versucht jeder Spieler, mindestens einen Stich zu machen. Nachdem das Blatt fertig gespielt wurde, muss jeder Spieler, der keinen Stich gemacht hat, so viel Geld in den Pot geben, wie bereits darin war. Beispiel: Es gibt sechs Spieler. Zu Beginn des Spiels sind vier Einsätze im Pool. A macht zwei Stiche, B und C machen jeweils einen Stich, D, E und F machen keinen Stich. D, E und F müssen jeweils vier Einsätze in den Pool geben, der dann sechzehn Einsätze enthält.

Beim Blatt des zweiten Typs legt der Geber vier Einsätze in den Pot und teilt dann die Karten aus. Dann fragt er jeden Spieler der Reihe nach, beginnend mit Vorhand und abschließend sich selbst, ob er am Spiel teilnehmen möchte. Die Spieler, die nicht teilnehmen möchten (möglicherweise, weil sie keine hohen Tarockkarten haben), legen ihre Karten verdeckt auf den Tisch und spielen bei diesem Blatt nicht weiter mit: Sie können bei diesem Blatt weder Geld gewinnen noch verlieren. Das Blatt wird dann von den Spielern, die teilnehmen möchten, gespielt. Jeder, der einen Stich macht, erhält dafür ein Viertel des Geldes aus dem Pot; und jeder Spieler, der teilgenommen, aber keinen Stich gemacht hat, muss dann so viel Geld in den Pot geben, wie ursprünglich darin war. Beispiel: Ausgehend vom vorangegangenen Blatt sind nach dem Geben der Karten zwanzig Einsätze im Pool. A und F entscheiden, dass sie nicht teilnehmen wollen. C macht einen Stich, und D macht 3 Stiche. C erhält fünf Einsätze aus dem Pot, und D erhält fünfzehn. B und E, die teilgenommen, aber keinen Stich gemacht haben, müssen jeder zwanzig Einsätze in den Pot geben.

Anmerkungen zum Spiel:

  1. Farbkarten (die keine Tarockkarten sind) können Stiche machen, aber man sollte es nicht voraussetzen.
  2. Die Regel, die Spieler dazu verpflichtet, Stiche zu machen, ist wichtig. Beispiel: Sie haben die 21 und drei kleine Tarockkarten, und der Spieler zu Ihrer Rechten spielt die 18. Sie würden lieber einen kleinen Tarock spielen, da wahrscheinlich ein Spieler zu Ihrer Linken den Gstieß hat und ihn verwenden wird, um Ihre 21 zu stechen. Aber Sie müssen die 21 spielen.

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Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Website: John McLeod (john@pagat.com)
Die deutschsprachige Übersetzung entstand mit freundlicher Unterstützung von PokerStars. © John McLeod, 1997. Version aktualisiert am: 1. August 2011

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