Rommé

Diese Seite basiert teilweise auf einem Beitrag von Magnus.

Typen des Spiels Rommé

Die ersten Rommé-Spiele tauchten im frühen 20. Jahrhundert auf und gehen wahrscheinlich auf das mexikanische Spiel Conquian zurück. Diese Website beschreibt das grundlegende Rommé, das in der Literatur zu Kartenspielen auch unter dem Namen Straight Rummy bekannt ist. Andere Typen von Rommé und verwandte Spiele finden Sie auf der Website rummy index page. Beachten Sie, dass viele Leute unter Rommé eigentlich das Spiel 500 Rum auf dieser Website verstehen, bei dem mehr als eine Karte vom Ablagestapel aufgenommen werden kann und bei dem man Punkte für kombinierte Karten erhält. Einzelheiten zu diesem Spiel finden Sie auf der Website 500 Rum page.

Grundlegendes Rommé

Das Spiel lässt sich am besten mit zwei bis vier spielen, aber es können bis zu sechs Spieler teilnehmen. Entweder wird eine festgelegte Anzahl an Runden gespielt oder man spielt bis eine Zielpunktzahl erreicht wird. Die Anzahl an Runden oder die Zielpunktzahl müssen vor Beginn des Spiels vereinbart werden.

Das Kartenspiel

Es wird ein Standardkartenspiel mit 52 Karten verwendet. Die Karten jeder Farbe bilden vom niedrigsten bis zum höchsten Wert die folgende Reihenfolge:

Ass 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Bube Dame König

Das Geben

Der erste Geber wird nach dem Zufallsprinzip bestimmt und die Spieler wechseln sich anschließend beim Geben ab (bei zwei Spielern), oder nacheinander im Uhrzeigersinn (bei mehr als zwei Spielern). Bei zwei Spielern wird an jeden Spieler ein Blatt von zehn Karten gegeben. Bei drei oder vier Spielern werden sieben Karten an jeden Spieler ausgeteilt, und bei fünf oder sechs Spielern erhält jeder Spieler sechs Karten. Die Karten werden einzeln gegeben und nach dem Geben wird die nächste Karte offen auf den Tisch gelegt und bildet den Anfang des Ablagestapels. Die restlichen Karten des Kartenspiels werden verdeckt daneben gelegt und bilden den Stapel verdeckter Karten. Die Spieler sehen sich ihre Karten an und sortieren sie.

Ziel des Spiels

Das Ziel des Spiels besteht darin, alle Karten Ihres Blatts loszuwerden. Es gibt drei Arten, wie Sie Karten loswerden können: Auslegen von Sätzen und Folgen, Anlegen an bereits auf dem Tisch liegende Sätze und Folgen und Ablegen auf den Ablagestapel.

  • Auslegen heißt, dass Sie eine Zusammenstellung von Karten Ihres Blatts vor sich auf den Tisch legen, wo diese dann liegen bleibt. Es gibt zwei Arten von Meldungen: Folgen (auch Sequenzen genannt) und Sätze (auch Gruppen oder Bücher genannt).
    • Eine Folge oder eine Sequenz besteht aus drei oder mehr aufeinanderfolgenden Karten derselben Farbe, wie zum Beispiel Kreuz4, Kreuz5, Kreuz6 oder Herz8, Herz9, Herz10, HerzB.
    • Ein Satz, eine Gruppe oder ein Buch besteht aus drei oder vier Karten desselben Werts, wie zum Beispiel Karo7, Herz7, Pik7.
  • Anlegen heißt, dass Sie eine Karte oder mehrere Karten Ihres Blatts zu einer bereits auf dem Tisch liegenden Auslage hinzufügen. Die zu einer Auslage hinzugefügten Karten müssen diese Auslage nach den gültigen Regeln ergänzen. Sie könnten zum Beispiel zu der Kreuz4, Kreuz5, Kreuz6 die Kreuz3 oder die Kreuz7 hinzufügen. Sie dürfen die Kombinationen beim Anlegen jedoch nicht neu zusammenstellen. Wenn zum Beispiel Kreuz2, Herz2, Karo2, Pik2 und Pik3, Pik4, Pik5 ausgelegt wurden, dürfen Sie die Pik2 nicht von dem Satz zu der Folge legen, um das PikAss anlegen zu können.
  • Ablegen heißt, dass Sie eine Karte Ihres Blattes auf den Ablagestapel legen. Am Ende jedes Spielzugs können Sie auf diese Weise eine Karte loswerden.

Spiel

Bei zwei Spielern wird immer abwechselnd gespielt, und es beginnt der Nicht-Geber mit dem Spiel. Bei mehr als zwei Spielern, kommt jeder im Uhrzeigersinn nacheinander an die Reihe, beginnend mit dem Spieler links vom Geber.

Ein Spielzug besteht aus folgenden Teilen:

  1. Das Nachziehen. Sie müssen damit anfangen, entweder die oberste Karte vom Stapel verdeckter Karten oder die oberste Karte vom Ablagestapel zu ziehen und Sie in Ihr Blatt einzusortieren. Der Ablagestapel liegt aufgedeckt auf dem Tisch, so dass Sie im voraus sehen, welche Karte Sie bekommen. Der Stapel verdeckter Karten liegt verdeckt auf dem Tisch; wenn Sie also beschließen eine Karte vom Stapel verdeckter Karten zu ziehen, sehen Sie die Karte erst, wenn Sie sie aufgenommen haben. Sie nehmen diese Karte in Ihr Blatt auf, ohne sie den anderen Spielern zu zeigen.
  2. Auslegen. Wenn Sie einen gültigen Satz oder eine gültige Folge in Ihrem Blatt haben, können Sie eine der beiden Kartenkombinationen aufgedeckt vor sich auf den Tisch legen. Sie dürfen nicht mehr als eine Kombinationen während eines Spielzuges auslegen (aber siehe Hausregeln). Das Auslegen ist immer freiwillig; Sie müssen nicht auslegen, nur weil es möglich ist.
  3. Anlegen. Auch das Anlegen erfolgt freiwillig. Wenn Sie möchten, können Sie Karten an Sätze oder Folgen anlegen, die bereits von Ihnen oder anderen Spielern ausgelegt wurden. Es gibt keine Beschränkung bezüglich der Anzahl an Karten, die ein Spieler während eines Spielzugs anlegen darf.
  4. Das Ablegen Am Ende Ihres Spielzugs, müssen Sie eine Karte Ihres Blatts aufgedeckt auf den Ablagestapel legen. Wenn Sie Ihren Spielzug damit begonnen haben, ein Karte vom Ablagestapel aufzunehmen, dürfen Sie den Spielzug nicht beenden, indem Sie dieselbe Karte wieder auf den Ablagestapel legen, wodurch der Ablagestapel unverändert bliebe - Sie müssen eine andere Karte ablegen. Sie können aber eine Karte in einem Spielzug vom Ablagestapel aufnehmen, und dieselbe Karte in einem späteren Spielzug auf dem Ablagestapel ablegen. Wenn Sie eine Karte vom Stapel verdeckter Karten ziehen, können Sie diese im gleichen Spielzug auf den Ablagestapel legen, wenn Sie möchten.

Wenn keine Karten mehr im Stapel verdeckter Karten sind, der nächste Spieler aber die obere Karte vom Ablagestapel nicht aufnehmen will, dann wird der Ablagestapel, ohne ihn zu mischen, umgedreht, bildet damit den neuen Stapel verdeckter Karten und das Spiel geht weiter - siehe jedoch den Abschnitt Varianten bezüglich Alternativen und Problemen, die sich daraus ergeben können.

Ein Spieler gewinnt eine Runde, indem er entweder alle seine Karten auslegt, anlegt oder seine letzte Karte auf den Ablagestapel legt. Wenn Sie Ihre letzte Karte auf eine dieser Arten loswerden, nennt man das fertig machen (oder „Rommé machen“). Sobald einer der Spieler Rommé macht, endet das Spiel. Die anderen Spieler dürfen nicht mehr auslegen oder anlegen, selbst dann, wenn sie noch gültige Kartenkombinationen in ihrem Blatt haben.

Punktwertung

Wenn ein Spieler Rommé macht, zählen die anderen Spieler den Wert der Karten, die sie noch auf der Hand haben, wie folgt zusammen:

  • Bildkarten (K, D, B) zählen jeweils 10 Punkte
  • Asse zählen je 1 Punkt
  • Zahlenkarten zählen ihren jeweiligen Zahlenwert - zum Beispiel zählt eine sechs 6 Punkte, eine vier 4 Punkte, und so weiter.

Der Gesamtwert aller Karten, die die anderen Spieler noch auf der Hand haben, wird zur Gesamtpunktzahl des Gewinners hinzugezählt.

Dann werden weitere Runden gespielt, bis ein Spieler die Zielpunktzahl erreicht hat, die vor Beginn des Spiels vereinbart wurde, oder bis die vereinbarte Anzahl an Runden gespielt wurde.

Optionale Hausregeln..

Diese optionalen Regeln sollten von den Spielern vor Beginn der ersten Runde besprochen und vereinbart werden.

Mehrere Kombinationen

  1. Manchmal wird so gespielt, dass ein Spieler beliebig viele Sätze und Folgen innerhalb eines Spielzugs ablegen darf.
  2. Bei den meisten Varianten ist es einem Spieler, der bisher noch keine Karten ausgelegt oder angelegt hat, erlaubt, sich einen Sonderbonus zu verdienen, wenn er innerhalb eines Spielzugs alle Karten ablegen kann indem er sein gesamtes Blatt auslegt  und anlegt. Das nennt man auch Hand - Rommé, und die Punktzahl für das Blatt wird verdoppelt, oder der Gewinner erhält in anderen Varianten einen Bonus von 10 Punkten.

Anlegen

Manchmal wird auch so gespielt, dass ein Spieler erst dann Karten an Auslagen von anderen Spielern anlegen darf, wenn er selbst mindestens eine Auslage gemacht hat.

Ass hoch oder niedrig

Beim Standardspiel sind die Asse niedrig. A-2-3 ist ein gültiger Lauf, aber D-K-A ist nicht gültig. Manchmal wird jedoch auch so gespielt, dass Asse hoch oder niedrig gewertet werden können, so dass in diesem Fall D-K-A auch ein gültiger Lauf wäre. Wenn nach dieser Regel gespielt wird, zählen Asse, um ihre besseren Einsatzmöglichkeiten widerzuspiegeln, jeweils 15 Punkte anstatt 1 Punkt.

Manche Spieler dehnen die Regel noch weiter aus und erlauben "um die Ecke"-Läufe mit einem Ass in der Mitte (K-A-2), aber das ist eher unüblich.

Letzte Karte auf den Ablagestapel legen

Manchmal wird so gespielt, dass ein Spieler nur Rommé machen kann,wenn er seine letzte Karte auf den Ablagestapel legen kann. Das bedeutet, dass man nicht alle seine Karten in Sätzen oder Folgen ablegen darf, da man sonst keine Karte mehr auf den Ablagestapel legen könnte.

Kein Stapel verdeckter Karten mehr

Manchmal wird auch so gespielt, dass der Ablagestapel, wenn keine Karten mehr im Stapel verdeckter Karten sind und der nächste Spieler keine Karte vom Ablagestapel aufnehmen möchte, gemischt wird und dann als Stapel verdeckter Karten verwendet wird. In den meisten Büchern wird heutzutage diese Variante beschrieben. Wenn der Ablagestapel nicht gemischt wird, haben die Spieler, die sich an die Reihenfolge der Karten im Ablagestapel erinnern können, einen eindeutigen Vorteil.

Gelegentlich kann es vorkommen, auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist, dass eine sich wiederholende Situation eintritt, nämlich wenn ein Spieler Karten auf der Hand behält, die die anderen Spieler wollen. Jeder Spieler zieht eine Karte vom Stapel verdeckter Karten und legt die soeben gezogene Karte auf den Ablagestapel. In diesem Fall nützt es nichts, den Ablagestapel, egal ob gemischt oder ungemischt, als neuen Stapel verdeckter Karten zu verwenden. Wenn die Spieler stur sind, könnte das Spiel endlos sein. Um dies zu vermeiden, könnte es sinnvoll sein, wenn die Spieler eingrenzen, wie oft der Ablagestapel als neuer Stapel verdeckter Karten verwendet werden darf. Ein Vorschlag wäre, dass das Spiel endet, wenn der Stapel verdeckter Karten das dritte Mal aufgebraucht wurde und der nächste Spieler keine Karte vom Ablagestapel nehmen möchte. Oder aber die Spieler könnten vereinbaren, dass der Ablagestapel nur einmal wieder verwendet wird und das Spiel endet, wenn der Stapel verdeckter Karten zum zweiten Mal aufgebraucht wurde.

In der unter dem Namen Block Rommé bekannten Variante, wird der Ablagestapel überhaupt nicht 'wiederverwendet'. Wenn der Stapel verdeckter Karten aufgebraucht wurde und der nächste Spieler keine Karte vom Ablagestapel aufnehmen möchte, endet das Spiel an diesem Punkt. Jeder Spieler erhält als Punktzahl den Wert der Karten, die er noch auf der Hand hält.

Wenn das Spiel endet, ohne dass jemand Rommé macht, zählen alle Spieler den Wert der Karten, die sie noch auf der Hand haben, zusammen. Es gewinnt der Spieler mit der niedrigsten Punktzahl, und ihm wird die Summe der Differenzen zwischen seiner Punktzahl und den Punktzahlen der anderen Spieler gutgeschrieben. Beispiel: A hat 6 Punkte; B hat 15 Punkte; C hat 7 Punkte; D hat 21 Punkte. A ist der Sieger und erhält 25 Punkte (9 + 1 + 15) Wenn zwei oder mehr Spieler einen Gleichstand bei der niedrigsten Punktezahl erreichen, teilen sie sich den Gewinn zu gleichen Teilen.

Wenn die Spieler möchten, dürfen sie, wenn sie an der Reihe sind, zählen wie viele Karten noch im Stapel verdeckter Karten sind. Aus Höflichkeit (damit die anderen Spieler nicht auch zählen müssen) sollte ein Spieler, der die Karten im Stapel verdeckter Karten zählt, den anderen Spielern die korrekte Anzahl an verbleibenden Karten nennen.

Punktwertung

Manchmal wird auch so gespielt, dass die Punkte dem Gewinner nicht gutgeschrieben werden, sondern stattdessen jeder der Verlierer Minuspunkte gemäß den Karten, die er noch auf der Hand hat, erhält. Wenn das Spiel ohne einen Gewinner endet, dann erhält jeder Spieler den Punktwert seiner Karten als Minuspunkte. Wenn ein Spieler 100 Punkte oder mehr erreicht, gewinnt der Spieler mit der niedrigsten Punktzahl.

Manchmal wird auch so gespielt, dass jeder Verlierer dem Gewinner gemäß der Punktzahl der Karten, die er noch auf der Hand hat, bezahlt (oder ihm die Differenz zwischen seinem Punktestand und dem des Gewinners bezahlt, wenn niemand Rommé gemacht hat). Diese Methode bietet sich an, wenn um Geld gespielt wird. In diesem Fall endet das Spiel nach einer vereinbarten Anzahl an Runden, anstatt bis zu einer Zielpunktzahl gespielt zu werden.

Weitere Websites zu Rommé

Auf Randy Rasa's Rummy-Games.com finden Sie Regeln für diverse Rommé-Spiele, sowie Rezensionen zu vielen Rommé-Softwarepaketen und Online-Servern.

Der britische Autor George Hervey hat in diversen Büchern über Kartenspiele Regeln für grundlegendes Rommé veröffentlicht, sowie eine Variante unter dem Namen Colonel, die wie Klopf Rommé gespielt wird. Sie können die Regeln von Colonel auf Howard Fosdick's Website.

Rummy.ch (Archivkopie) war eine deutschsprachige Website, auf der sich Regeln für viele Rommé-Spiele finden sowie einige Artikel zur Spielstrategie, Rezensionen zu Online-Rommé-Websites und ein Forum.

Der Deutsche Skatverband hat seit 2004 eine Rommé Abteilung mit einer ausführlichen Turnierregel. Es werden auch Veranstaltungen und Meisterschaften organisiert.

Auf Jean-François Bustarret's Rami Website finden Sie Regeln auf Französisch.

Andere Typen von Rommé finden Sie auf der Rummy Games index Website.

Rommé-Software und -Onlinespiele

Sie können Rommé online bei GameDuell spielen.

Windows Software für Italienisches Rommé (Ramino) ist bei Alberosa erhältlich.

Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Website: John McLeod (john@pagat.com)
Die deutschsprachige Übersetzung entstand mit freundlicher Unterstützung von PokerStars. © John McLeod, 2003, 2006, 2008. Version aktualisiert am: 12. November 2011

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