Bergen

Einleitung

Das ist ein Dominospiel für zwei bis vier Spieler, das normalerweise mit einem Dominosatz mit der Doppelsechs (28 Steine) gespielt wird, obwohl Double Bergen manchmal mit einem größeren  Satz gespielt wird. Das Spiel hat eine besondere Art, Punkte zu gewinnen, d. h. nur, wenn beide Enden der Linie dieselben Zahlwerte aufweisen. Es ist nicht bekannt, ob die Stadt Bergen in Norwegen oder die Stadt Bergen op Zoom in den Niederlanden etwas mit dem Spiel zu tun haben.

Spielmaterial

Das Spiel wird mit dem Dominosatz mit der Doppelsechs gespielt. Man kann das Spiel auch mit einem größeren Dominosatz spielen, aber das ist nicht so recht befriedigend, weil die Wertung dann sehr viel komplizierter ist. Wenn aber mehr als vier Spieler spielen wollen, kann  man mit zwei (oder sogar mehr) Sätzen mit der Doppelsechs spielen.

Man kann sich das Zählen der Gewinnpunkte leicht machen, wenn man jedem Spieler zu Beginn des Spiels 10 oder 15 Chips gibt – die Menge ist abhängig von der Anzahl der Spieler. Wenn ein Spieler Pluspunkte  macht, dann gibt er die entsprechende Menge von Chips in die Schachtel zurück, aus der sie vorher genommen wurden. Der erste Spieler, der alle seine Chips losgeworden ist, ist der Gewinner der Partie.

Verteilung der Steine

Die Anzahl der Handsteine richtet sich nach der Anzahl der Spieler.

  • Bei 2 Spielern bekommt jeder 6 Steine, es bleibt ein Talon von 16 Steinen.
  • Bei 3 Spielern bekommt jeder 6 Steine, es bleibt ein Talon von 10 Steinen.
  • Bei 4 Spielern bekommt jeder 5 Steine, es bleibt ein Talon von 8 Steinen.

Die letzten beiden Steine des Talons dürfen nicht mehr gezogen werden. Es ist üblich, 2 Steine übereinander zu stapeln, wenn die Steine keine Messingschrauben in der Mitte haben.

Das Spiel

Der Spieler mit dem niedrigsten Doppelstein spielt als erster, und die Spielrichtung ist im Uhrzeigersinn. Die anderen Spieler legen einen Stein an ein Ende der Linie. Doppelsteine werden quer angelegt, aber es sind keine Spinner.

Ein Spieler, der keinen Stein anlegen kann, zieht solange Steine vom Talon, bis er einen Stein anlegen kann oder bis sich nur noch zwei Steine im Talon befinden. Er kann auf diese Art beliebig viele Handsteine bekommen. Wenn ein Spieler weder einen Stein spielen noch vom Talon ziehen kann, dann muss er passen.

Das Spiel geht solange weiter, bis einer Domino macht oder das Spiel gesperrt ist.

Wertung

Ein Spieler gewinnt 2 Punkte, wenn sein gespielter Stein beide Enden der Auslage die gleiche Zahl aufweist. Das bedeutet, dass der Eröffner eines Spiels immer 2 Punkte bekommt, weil er  mit einem Doppel anfangen muss. Man nennt das einen „Doppelkopf“, weil zwei Enden derselben Folge frei sind.

Ein Spieler bekommt 3 Punkte, wenn sein Spiel einen Doppelstein an einem Ende mit dem anderen Ende gleich macht, dazu kann er also entweder den Doppelstein oder einen anderen Stein spielen. Das nennt man einen „Dreierkopf“, denn es weisen drei Enden die gleiche Zahl auf, weil die Doppelsteine quer angelegt werden müssen.

Ein Spieler, der nur noch 2 Punkte vom Gewinn der Partie entfernt ist, bekommt für den Doppelkopf und den Dreierkopf nur 1 Punkt.

Ein Spieler, der 3 Punkte vom Gewinn einer Partie entfernt ist, bekommt nur 2 Punkte für den Doppelkopf und den Dreierkopf.

Ein Spieler, der Domino macht oder ein gesperrtes Spiel gewinnt, bekommt 2 Punkte.

Bei zwei Spielern müssen 15 Punkte, bei drei oder vier Spielern 10 Punkte zum Gewinn einer Partie erreicht werden.

Ein Spiel ist gesperrt, wenn kein Spieler mehr einen Stein anlegen kann und nur noch 2 Steine im Talon liegen, die ja nicht mehr gezogen werden dürfen. Es gibt spezielle Regeln, um den Gewinner einer gesperrten Partie zu bestimmen  -  unglücklicherweise sind diese Regeln unterschiedlich:

  1. Die amerikanischen Regeln

    Diese Regeln stammen von C. Armanino (DOMINOES: POPULAR GAMES, RULES AND STRATEGY; Sterling Publishing Co.; ISBN 0-80694948-1; 1978)

    1. Wenn nur ein Spieler keinen Doppelstein in seiner Hand hat, gewinnt er.
    2. Wenn kein Spieler einen Doppelstein in seiner Hand hat, gewinnt der Spieler, der die geringste Anzahl von Punkten hat.
    3. Wenn mehr als ein Spieler einen Doppelstein hat, dann gewinnt der Spieler, der die wenigsten  Steine in der Hand hat. Die Punkte auf den Steinen spielen in diesem Fall keine Rolle.
    4. Wenn alle Spieler einen Doppelstein haben, dann gewinnt der Spieler mit dem niedrigsten Doppelstein.
  2. Die deutschen Regeln

    Sie stammen von Reiner F. Müller (DOMINOES: BASIC RULES & VARIATIONS; Sterling Publishing, New York; ISBN 0-8069-3880-3). Man gehe die Regeln von a bis c durch; die erste, die zutrifft, bestimmt den Gewinner:

    1. Es ist der Spieler, der keinen Doppelstein in seiner Hand hat.
    2. Es ist der Spieler, der die wenigsten Doppelsteine in  seiner Hand hat.
    3. Es ist der Spieler, auf dessen Handsteinen sich die geringste Anzahl von Punkten befindet.
  3. Eine einfache Methode

    Eine andere Möglichkeit zu entscheiden, wer bei einem gesperrten Spiel gewinnt, findet sich in älteren Spielbüchern (Hoyles) und bei DOMINOES von Gary M. Grady und Suzanne Goldberg (Gamescape Publications; ISBN 1-887594-01-9; 1995). Es gewinnt der Spieler, der am wenigsten Punkte in seinen Handsteinen hat, und er bekommt einen Punkt. Bei einem Unentschieden bekommt keiner einen Punkt.

Man beachte die anscheinend geringen Unterschiede bei diesen Regeln und prüfe das Ergebnis bei einem Spiel mit drei Spielern, das so gesperrt ist:

  • A = [0-0] [1-2]
  • B = [1-1]
  • C = [2-2]

Bei den deutschen Regeln würde die Hand so bewertet:

  • Regel (a) kommt nicht zur Anwendung, da jeder einen Doppelstein hat.
  • Regel (b) kommt nicht zur Anwendung, da jeder die gleiche Anzahl von Doppelsteinen hat, nämlich einen.
  • Regel (c) greift, und der Spieler B gewinnt 2 Punkte

Bei den amerikanischen Regeln ergäbe sich folgendes Ergebnis:

  • Regel (a) kommt nicht zur Anwendung, weil jeder einen Doppelstein hat.
  • Regel (b) kommt nicht zur Anwendung, weil jeder einen Doppelstein hat.
  • Regel (c) kommt nicht zur Anwendung, weil zwei Spieler nur einen Doppelstein haben.
  • Regel (d) greift, denn Spieler A hat 2 den niedrigsten Doppelstein in seiner Hand.

Bei der einfachen Methode gewinnt der Spieler B.

Die einfache Methode ist am besten bekannt und leichter anzuwenden als die anderen beiden Möglichkeiten und wird deshalb empfohlen.

Hinweise zur Spieltaktik

Bei diesem Spiel ist es besonders wichtig zu verfolgen, wie oft die Zahl einer bestimmten Folge schon vorgekommen ist. Man erinnere sich: bei einem Dominosatz mit der Doppelsechs kommt jede Zahl achtmal vor; wenn also ein Doppelstein gespielt wurde, sind schon 4 Zahlen verbraucht.

Doppelsteine sind wertvoll, man sollte sie so lange wir möglich halten, um einen Dreierkopf zu bekommen.

Ein gesperrtes Spiel kann sehr wichtig sein, deshalb sollte man die vereinbarten Regeln genau kennen und anwenden.

Weil das Zählen der Punkte auf den Steinen keine Punkte einbringt, kann Bergen auch von Kindern mit einem Bilderdomino gespielt werden. Die Regeln für ein gesperrtes Spiel müssen geändert werden, wobei die Bilder und das Alter der Kinder berücksichtigt werden müssen. Zum Beispiel: wenn Tiere auf den Dominos dargestellt sind, dann gewinnt der Spieler, der den Doppelstein mit dem kleinsten Tier hat. Hat keiner einen Doppelstein, dann gewinnt der Spieler, der die wenigsten Steine hat.

Varianten

Es fängt der Spieler an, der den höchsten Doppelstein hat, nicht den niedrigsten.

Die Anzahl der Handsteine, die ein Spieler am Anfang bekommt, ist in verschiedenen Gegenden der Welt unterschiedlich.

Erst dann, wenn an beide Seiten des ersten Doppelsteins angelegt wurde, kann man an einem beliebigen Ende der Auslage anlegen.

Das Spiel kann auch mit einem größeren Dominosatz gespielt werden. Bei diesen Varianten ist der erste Doppelstein meistens ein Spinner – siehe die Regeln für Double Bergen.

In einigen Varianten bekommt der Spieler, der Domino macht, 5 Punkte.

Andere Web Sites

Verschiedene Regeln für Bergen kann man auch auf der Domino Plaza site finden.

Die Regeln für Bergen von Joe Celko wurden ursprünglich auf der Game Cabinet site veröffentlicht.

Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Webseite: John McLeod, john@pagat.com. Deutsche Übersetzung von Günther Senst.
© John McLeod, 2015. Version aktualisiert am: 14. Oktober 2015

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