Five Up

Einleitung

Das Spiel gehört zur Fives Family. Dominic C. Armanino machte dieses Spiel mit mehreren Büchern und Turnieren außerordentlich populär in Kalifornien und dem Südwesten der Vereinigten Staaten. Bei diesem Spiel sind alle Doppelsteine Spinner – daher kann das Rechnen etwas kompliziert werden.

Man beachte, dass der Name Five Up auch oft für andere verwandte Dominospiele verwendet wird, besonders bei den Spielen, die hier als All Fives beschrieben werden (hier ist nur der erste Doppelstein, der gespielt wird, ein Spinner) und Muggins ( ein Spiel, bei dem es keine Spinner gibt).

Spielmaterial

Für das Spiel wird ein Satz Domino mit der Doppelsechs benutzt. Es kann mit zwei, drei oder vier Spielern gespielt werden, aber am besten eignet es sich für vier Spieler, bei denen zwei zusammen spielen. Für die Wertung ist ein Cribbage Board nützlich, weil die Pluspunkte sofort notiert werden, wenn sie im Spiel erzielt werden und nicht erst am Ende eines Spiels. Papier und Bleistift gehen natürlich auch.

Die Verteilung der Steine

Jeder Spieler bekommt fünf Steine, die übrigen Steine bilden den Talon.

Das Spiel

Beim ersten Spiel wird der Spieler, der den ersten Stein spielt, durch das Los bestimmt. Bei den folgenden Spielen beginnt der Spieler, der Domino gemacht hat. Wenn das Spiel gesperrt war, dann wird der erste Spieler wieder durch das Los bestimmt. Man kann als ersten Stein jeden beliebigen Stein vorsetzen.

Die folgenden Spieler müssen an die Enden der Auslage einen Stein mit gleicher Zahl legen. Wie üblich, werden Doppelsteine in der Linie quer angelegt, so dass sie das offene Ende eines Armes mit der Seite berühren. Solange eine Seite des Doppelsteins frei ist, zählen beide Enden des Doppelsteins bei der Feststellung der Gesamtsumme.
Alle Doppelsteine sind Spinner. Es gelten die üblichen Regeln, wie man an einen Spinner anlegen kann. D. h. der erste und zweite Stein, der an einen Spinner angelegt wird, muss an die beiden Seiten angelegt werden, bevor ein dritter Stein an eines der offenen Enden angelegt werden kann. Wenn an beide Seiten des Spinners ein Stein angelegt wurde, dann zählen die Zahlen auf dem Spinner nicht mehr für die Gesamtsumme, auch wenn beide Enden frei sind.

Wenn ein Spieler keinen Stein anlegen kann, dann muss er so lange vom Talon Steine ziehen, bis er einen Stein gezogen hat, den er anlegen kann oder bis der Talon aufgebraucht ist. Wenn er einen Stein zieht, den er anlegen kann, muss er ihn sofort anlegen und sein Spielzug endet damit. Wenn er alle Steine des Talons gezogen hat und immer noch keinen Stein anlegen kann, dann passt er und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Es wird weiter gespielt, bis ein Spieler Domino macht oder das Spiel gesperrt ist. Die Tatsache, dass sich kein Stein mehr im Talon befindet, beendet das Spiel nicht.

Wertung

Nachdem ein Spieler einen Stein gesetzt hat, werden die Punkte an den Enden der Arme addiert. Wenn diese Zahl ein Vielfaches von 5 ist (5, 10, 15, 20 usw.), wird diese Zahl durch 5 dividiert und der Spieler bekommt dieses Ergebnis als Pluspunkte. Man beachte, dass die Zahlen eines Doppelsteins, der am Ende eines Arms liegt, beide zählen.  Z. B. ist [5-5] am Ende eines Arms 10 Punkte wert.

Sobald an dem Arm, der mit einem Doppelstein endete, ein weiterer Stein angelegt wird, so dass an beiden Seiten des Spinners Steine liegen, zählt der Doppelstein nicht mehr. Das ist irritierend, da man an die offenen Enden des Spinners Steine anlegen kann. Das ist der Unterschied zwischen Five-up und einer Variante von Sniff, einem anderen Mitglied der Fives Family.

Wenn ein Spiel beendet ist, entweder weil ein Spieler Domino machte oder das Spiel gesperrt wurde, dann werden die Punkte der Steine, die in der Hand eines jeden Spielers sind, addiert und die Summe wird zum nächsten Vielfachen von 5 auf- oder abgerundet und dann durch 5 dividiert. Zum Beispiel wird eine Hand mit dem Stein [1-2] auf 5 aufgerundet und zählt einen Punkt, während der Stein [1-1] auf 0 abgerundet wird. Diese Punkte werden dann von den bisher erreichten Punkten der Spieler subtrahiert.

Das Spiel wird bis zu 61 Punkten gespielt, weshalb ein Cribbage Board wünschenswert ist. Es geht natürlich auch Papier und Bleistift. Das letzte Spiel muss zu Ende gespielt werden; wenn ein oder mehrere Spieler – oder eine Mannschaft – 61 oder mehr Punkte haben, gewinnt die höhere Zahl. Bei gleichen Zahlen – also einem Unentschieden – wird weitergespielt, bis ein Sieger feststeht.

Varianten

Armanino gibt folgende kompliziertere Methode der Bewertung eines Spieles an:

  • Der Gewinner oder das gewinnende Team bekommen die Gesamtzahl der Punkte der Steiner der Gegenspieler angeschrieben; die Punkte werden auf das nächste Vielfache von 5 gerundet und durch 5 dividiert und dann als Pluspunkte für die Gewinner angeschrieben.
  • Wenn beim Spiel zu dritt ein Spieler Domino macht, bekommt der Spieler mit der geringeren Punktzahl die Differenz der Punktzahlen der beiden Spieler als Pluspunkte angeschrieben, nachdem sie auf das nächste Vielfache von 5 gerundet und durch 5 dividiert worden ist.
  • Im Falle eines gesperrten Spiels zwischen zwei Spielern oder zwei Teams, sind die Pluspunkte die Summe der Punkte der Gegenspieler und nicht die Differenz. Wenn jedoch die Punktzahl gleich ist – unentschieden – dann gibt es keine Wertung.
  • Wenn ein Spiel zu dritt gesperrt ist, bekommt nur der Spieler mit den wenigsten Punkten auf seinen Steinen Pluspunkte angeschrieben. Er gewinnt die Differenz von den Punkten auf seinen Steinen und der Gesamtsumme auf den gegnerischen Steinen; sie wird wieder auf das nächste Vielfache von 5 gerundet und durch 5 dividiert. Wenn es ein Unentschieden ist, bekommt keiner Pluspunkte.

Man findet viele lokale Varianten: Welcher Spieler hat im ersten Spiel den Ansatz, welche Steine dürfen als erster Stein gespielt werden, bei wie vielen Punkten ist eine Partie zu Ende, wie viele Steine bekommt jeder Spieler am Anfang. Aber für das Grundspiel sind das keine wesentlichen Änderungen.

Bemerkungen und Spielstrategie

Five Up ist eines der besten Dominospiele, denn es wird schnell gespielt und die Spielstrategie ist kompliziert. Es folgen einige allgemeine Hinweise:

Der Spieler, der verfolgen kann, wie viele Steine einer Serie noch fehlen, hat einen großen Vorteil.

Anfänger haben Schwierigkeiten beim notwendigen Kopfrechnen. Sie tendieren dazu, nur auf die Arme zu sehen, die auf 5 enden und beachten andere Kombinationen nicht, die ein Vielfaches von 5 ergeben. Außerdem vergessen sie oft, dass man die vorhandene Summe vermindern kann, um ein Vielfaches von 5 zu erzielen.

Wenn man den Ansatz hat, dann spiele man – wenn möglich – einen  Stein, der 10 Punkte wert ist ([5-5]) oder ([4-6]), um früh im Spiel zu punkten. Sonst spiele man einen Doppelstein, der einem die Möglichkeit der Kontrolle über seine vier Arme gibt.

Zieht ein anderer Spieler vom Talon, dann weiß man, welche Zahl ihm fehlt. Wenn er genau einen Stein zieht und diesen dann anlegt, dann weiß man, dass man die Arme mit den Zahlen enden lassen kann, die dem Spieler fehlen, und so wird er gezwungen, mehr Steine vom Talon zu ziehen.

Je geringer die Summe ist, die man dem folgenden Spieler hinterlässt, umso geringer ist dann auch die Summe, die er erzielen kann.

Man kann spielen, um Punkte zu machen, das Spiel zu sperren oder Domino zu machen. Beim Spielen auf Punkte versucht man, viele Punkte zu machen, ohne sich darum zu kümmern, wer Domino machen kann. Dieses Spiel um Punkte bietet sich offensichtlich als Spielstrategie an. So wird man am Anfang eines Spiels spielen, wenn man noch keine Hinweise hat, wie die anderen Steine verteilt sein könnten.

Will man das Spiel sperren, dann hat man die Hoffnung, dass man selber die geringste Punktzahl auf seinen Steinen hat. Es ist eine Endspielstrategie, die davon abhängt, dass man die bestimmten Zahlen einer Serie gezählt hat, um zu sehen, dass an den offenen Armen der Auslage Zahlen sind, die nicht mehr im Talon sein können.

Wenn man Domino machen will, ist das genau genommen eine Art, das Spiel zu sperren, denn dann hat man die geringste negative Wertung, nämlich Null. Außerdem hat das den zusätzlichen Vorteil, dass man im nächsten Spiel den ersten Stein setzen kann. Dieser Ansatz kann sehr wichtig sein, besonders dann, wenn man kurz davor ist, das Spiel zu gewinnen.

Wenn man Domino macht, muss man sich darüber klar sein, dass das nicht bedeutet, dass man in diesem Spiel die höchste Anzahl an Punkten erzielt. Man achte auf eine Zahl, die man häufiger in der Hand hat oder bei der man die Kontrolle über die noch spielbaren Steine hat; dann versuche man, dass diese Zahl an einem oder mehreren Armen der Auslage offen liegt, so dass man die Gewissheit hat, dass man  - wenn man wieder an der Reihe ist – einen Stein spielen kann.

Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Webseite: John McLeod, john@pagat.com. Deutsche Übersetzung von Günther Senst.
© John McLeod, 2015. Version aktualisiert am: 13. Januar 2015

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