Muggins

Einleitung

Dieses Spiel, das zur Fives family gehört, ist auch als Five Up oder All Fives bekannt, aber hier wird es Muggins genannt, weil die Namen Five Up und All Fives auch für andere Spiele gebraucht werden, bei denen ein oder alle Doppelsteine „Spinner“ sind. (Das sind Doppelsteine, bei denen man an allen vier Seiten anlegen kann.) Muggins und Sniff werden mehr in Großbritannien und Europa gespielt, während All Fives und Five Up in den USA gespielt werden.

Bei Muggins werden die Dominosteine normal gespielt, d. h. die sich berührenden Enden stimmen mit ihren Zahlen überein. Die Spieler bekommen Punkte, wenn die beiden Enden der Auslage ein Vielfaches von 5 ergeben, und der Spieler, der Domino macht, bekommt auch Punkte für die Steine, die sich noch in der Hand der anderen Spieler befinden.

Spielmaterial

Für das Spiel wird ein Standardsatz von Dominosteinen benutzt, d. h. [6-6] ist der höchste Stein und es sind insgesamt 28 Steine. Ein Cribbage Board ist nützlich, um den Spielstand festzuhalten, denn die erzielten Punkte werden sofort und nicht erst am Ende einer Hand notiert. Ein Zettel und Bleistift tun es natürlich auch.

Verteilung der Steine

Die Anzahl der Steine, die ein Spieler zu Beginn bekommt, hängt ab von der Anzahl der Spieler.

  • Bei 2 Spielern erhält jeder 7 Steine,
  • bei 3 Spielern erhält jeder 5 Steine,
  • bei 4 Spielern erhält jeder 5 Steine.

Die übrigen Steine bilden den Talon.

Das Spiel

Der Spieler, der den ersten Stein setzt, wird im ersten Spiel durch das Los bestimmt. Bei den folgenden Spielen spielt der Spieler als erster, der gewonnen oder Domino gemacht hat. Wenn das letzte Spiel gesperrt war, dann wird das folgende Ausspiel wieder durch Los entschieden.  Der erste Spieler kann jeden beliebigen Stein vorsetzen.

Die nächsten Spieler müssen an die Enden der Steine in der Auslage in der üblichen Weise anlegen. Doppelsteine werden quer angelegt und es zählen ihre beiden Enden für die Summe der Auslage, solange sie sich am Ende eines der Arme befinden. 

Alle Doppelsteine werden quer angelegt, aber es sind keine Spinner. Wenn ein Spieler nicht anlegen kann, dann muss er so lange vom Talon Steine ziehen, bis er einen Stein anlegen kann oder der Talon aufgebraucht  ist. Wenn er einen Stein zieht, den er anlegen kann, muss er ihn sofort anlegen, und sein Spielzug endet damit. Wenn er den letzten Stein des Talons gezogen hat und er immer noch nicht anlegen kann, dann muss er passen und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Es wird weiter gespielt, bis ein Spieler Domino macht oder die Partie gesperrt ist.

Wertung

Nachdem ein Spieler einen Stein in die Auslage gelegt hat, werden die beiden offenen Enden der Auslage addiert. Wenn die Summe ein Vielfaches von 5 ist (5, 10, 15 oder 20 Punkte), bekommt der Spieler diese Zahl sofort als Pluspunkte angeschrieben. Bei den quer angelegten Doppelsteinen an den Enden der Auslage zählen beide Enden des Steins; d. h. [5-5] zählt zehn Punkte, [6-6] zählt 12 Punkte usw.

Wenn ein Spiel zu Ende ist, entweder weil einer Domino gemacht hat oder weil das Spiel gesperrt ist, werden die Punkte auf den Steinen, die sich in der Hand befinden, addiert. Die Summe wird auf- oder abgerundet zum nächsten Vielfachen von Fünf. Z. B.: Eine Hand mit [1-2] würde auf 5 Punkte aufgerundet, während [1-1] auf null Punkte abgerundet würde. Diese Punkte werden von den Punkten des Spielers, die er bis dahin erreicht hat, abgezogen.

Wer bei drei oder vier Spielern als erster 200 Punkte erreicht, hat eine Partie gewonnen; bei zwei Spielern ist das Ziel für eine Partie 250. Bei vier Spielern können zwei gegen zwei spielen, und die Partie ist dann mit 250 Punkten erreicht. Der Punktestand wird üblicherweise mit Papier und Bleistift festgehalten. Wenn ein Cribbage Board benutzt wird, um den Punktestand festzuhalten, dann sollte ein Spieler dafür verantwortlich sein. Jeder Spieler sollte die Summe der beiden Enden der Auslage nach seinem Spielzug laut ansagen, so dass der Punktestand korrekt  auf dem Board gesteckt werden kann. Jedes Loch zählt  5 Punkte, auf diese Weise würde eine Reihe des Cribbage Boards 300 Punkte zählen, ein Spieler gewinnt also, wenn sein Pflock bis zu den letzten fünf Löchern auf dem Board gekommen ist.

Wird eine Art Abakus in der Fives-Family benutzt, dann legt jeder Spieler seine Punkte selber an. Der Abakus hat fünf Zeilen mit je 10 Perlen. Jede Perle zählt 5 Punkte; wenn also alle 50 Perlen von einer Seite des Rahmens zur anderen geschoben wurden, hat der Spieler 250 Punkte erreicht.

Erläuterungen und Hinweise zum Spiel

Muggins ist ein gutes, schnelles Spiel für zwei Spieler.

Die höchste Wertung nach einem Anlegen ist 20 Punkte, was man erreicht, wenn an einem Ende [6-6] und am anderen Ende [4-4] liegen. Man kann aber leicht 15 Punkte erreichen, wenn an einem Ende die [6-6] liegt und man an das andere Ende einen Stein setzt, der eine 3 am freien Ende hat.

Varianten

In der Literatur gibt es viele Varianten dieses Spiels. Am häufigsten wird eine andere Anzahl von Steinen für einen Spieler am Anfang angegeben und die zusätzliche Regel, dass die beiden letzten Steine des Talons nicht mehr gezogen werden dürfen.

Oft wird Muggins ohne Ziehen gespielt – die Steine des Talons (die Schläfer) werden nicht benutzt – ein Spieler, der keinen Stein anlegen kann, passt einfach.

Häufig wird ein Punkt für jede 5 gegeben, die sich aus der Gesamtsumme der Enden der Auslage ergibt (also 2 Punkte für 10, 3 für 15, 4 für 20) – und ein Punkt für den Spieler, der Domino macht, wenn er seinen letzten Stein gespielt hat. Manchmal gibt es die Version, dass die Summe der Steine aller anderen Spieler, die sich noch im Spiel befinden, auf das nächste Vielfache von 5 gerundet  und dann durch 5 dividiert wird: jeder verliert diese Anzahl von Punkten. Eine andere Möglichkeit ist die, dass der Spieler, der die meisten Punkte hat, diese Summe auf das nächste Vielfache von 5 rundet, und der Gewinner bekommt diese Punktezahl als Pluspunkte – z. B. 3 Pluspunkte, wenn der Spieler mit den meisten Punkten auf seinen Steinen 13 Punkte hat.

Es gibt auch einige wesentliche Regeländerungen, die in der Tat ein neues Spiel ergeben.

All Threes
Das ist das gleiche Spiel wie Muggins, aber statt der Vielfachen von 5 werden die Vielfachen von 3 benutzt, und man erhält einen Pluspunkt für jedes Vielfache von 3. Das Maximum an Punkten nach einem Anlegen sind dann 6 Pluspunkte, wenn die Summe an den Enden der Arme 18 beträgt  (z. B. eine 6 – 6 an einem Ende und eine 6 am anderen Ende oder eine 5 – 5 an einem Ende und eine 4 – 4 am anderen Ende). Der Spieler, der Domino macht, erhält einen Extrapluspunkt – oder er bekommt ein Drittel der Anzahl der Punkte des Spielers, der die meisten Punkte auf den nicht gespielten Steinen seiner Hand hat, auf die nächste ganze Zahl gerundet.
Fives and Threes
Das ist ein ähnliches Spiel, das in Großbritannien populär ist. Ein Spieler bekommt nicht nur Pluspunkte für ein Vielfaches von 5, sondern auch für Vielfache von 3.
Sniff
Fredrick Berndt (THE DOMINO BOOK; Bantam Books; ISBN 0-84-07601-4; 1975) beschreibt eine Variante als Sniff. Da es andere Spiele unter dem Namen Sniff in der Fives-Family gibt, kann das etwas verwirrend sein.
Der Sniff ist der erste Doppelstein, der gespielt wird, und er kann entweder längs oder quer gespielt werden. Wenn er längs gespielt wird, dann zählt nur ein Ende für die Summe. Wird er quer gespielt, dann werden in der üblichen Weise beide Enden gezählt. Zum Beispiel wenn [6-1][1-4] in der Auslage liegen und [4-4] wird quer gespielt, dann zählt das 6 + 4 + 4 = 14 und bringt nichts. Wenn die [4-4] längs gespielt wird, dann ergibt das 6 + 4 = 10, und das sind dann 2 Pluspunkte. Nachdem der Sniff gespielt wurde, geht das Spiel normal wie bei Muggins weiter.

Andere Muggins Webseiten

Regeln für Muggins findet man auch auf Domino Plaza.

Software und Online Spiele

Mike Perry’s Allgood Software hat ein Dominoes Program für Macintosh veröffentlicht, mit dem man eine große Zahl von Dominospielen spielen kann, unter anderem Muggins und All Fives.

Rubl.com bietet Muggins für zwei Spieler mit Preisen an.

Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Webseite: John McLeod, john@pagat.com. Deutsche Übersetzung von Günther Senst.
© John McLeod, 2015. Version aktualisiert am: 25. Februar 2015

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