Omaha-Poker

Einführung

Omaha ist eine relativ neue Pokervariante. Sie wurde wahrscheinlich in den 1980er Jahren eingeführt, wurde aber bei Casino- und Turnierspielern sehr schnell beliebt. Bei Omaha erhält jeder Spieler vier eigene Karten, und fünf Gemeinschaftskarten werden auf den Tisch gelegt. Im Showdown müssen genau zwei eigene Karten zusammen mit drei Gemeinschaftskarten verwendet werden, um das beste Blatt des Spielers zu bilden.

Diese Seite setzt eine gewisse Vertrautheit mit den allgemeinen Regeln und mit der Terminologie für das Spiel "Poker" voraus. Auf der Seite Regeln des Spiels "Poker" finden Sie eine Einführung und auf den Seiten Bieten im Spiel "Poker" und Rangfolge der Blätter im Spiel "Poker" weitere Details.

Omaha High

Spieler und Karten

An diesem Spiel können zwei bis zehn Spieler teilnehmen. Es wird das internationale Standardkartenspiel mit 52 Karten verwendet.

Austeilen und Einsätze

Omaha wird in der Regel ohne Grundeinsatz, dafür aber mit Blinds gespielt. Bei mehr als zwei Spielern leistet der Spieler links neben dem Geber einen kleinen Blind und der nächste Spieler links davon einen großen Blind. Der große Blind entspricht dem Mindesteinsatz und der kleine Blind in der Regel der Hälfte dieses Betrages. Bei nur zwei Spielern (einem "Heads-up"-Spiel) leistet der Geber den kleinen Blind und der andere Spieler den großen Blind. Omaha High wird oft mit einer Pot-Limit-Einsatzstruktur gespielt, obwohl auch andere Limits möglich sind - Einzelheiten finden Sie unter Einsatzlimits.

Die Karten werden gemischt und abgehoben. Danach legt der Geber eine Karte beiseite ("Burning") und teilt dann an jeden Spieler je eine Karte verdeckt aus, bis jeder Spieler vier Karten hat. Diese Karten werden als Anfangskarten oder Lochkarten der Spieler bezeichnet. Die Spieler können sich ihre vier Anfangskarten ansehen, dürfen sie aber keinem anderen Spieler zeigen.

Die erste Einsatzrunde beginnt bei dem Spieler links neben dem Spieler, der den großen Blind geleistet hat. Da die Blinds als Einsätze zählen, muss der Spieler mit dem kleinen Blind nur noch die Differenz zwischen den Blinds zahlen, wenn er ansagen möchte. Der Spieler mit dem großen Blind ist zuletzt an der Reihe und kann erhöhen, auch wenn die anderen aktiven Spieler nur mitgegangen sind.

Nach der ersten Einsatzrunde legt der Geber eine Karte beiseite ("burning") und teilt drei Karten aufgedeckt auf dem Tisch aus. Diese drei Karten werden als Flop bezeichnet. Danach findet eine zweite Einsatzrunde statt, wobei der erste aktive Spieler links neben dem Geber zuerst an der Reihe ist.

Nach der zweiten Einsatzrunde legt der Geber eine Karte beiseite und teilt dann eine Karte aufgedeckt auf dem Tisch aus. Diese Karte wird als Turn oder Fourth-Street bezeichnet. Danach findet eine dritte Einsatzrunde statt, wobei wieder der erste aktive Spieler links neben dem Geber zuerst an der Reihe ist.

Nach der dritten Einsatzrunde legt der Geber eine weitere Karte beiseite und teilt wieder eine Karte aufgedeckt aus – diese Karte wird als River oder Fifth-Street bezeichnet. Danach findet die vierte und letzte Einsatzrunde vor dem Showdown statt, wobei wieder der erste aktive Spieler links neben dem Geber zuerst an der Reihe ist.

Showdown

Die aktiven Spieler decken alle ihre vier Karten im Uhrzeigersinn auf. Dabei beginnt der Spieler, der in der letzten Einsatzrunde zuletzt geboten oder erhöht hat. Wenn in der letzten Einsatzrunde alle Spieler gepasst haben, muss der erste aktive Spieler links neben dem Geber zuerst sein Blatt zeigen. Weitere Informationen finden auf der Seite Einsätze und Showdown.

Jeder Spieler bildet das höchstmögliche Fünfkarten-Pokerblatt mit genau zwei seiner eigenen Karten und genau drei der aufgedeckten Karten auf dem Tisch, die als Board bezeichnet werden.

Beachten Sie:

  • Damit mit einem Blatt der Pot überhaupt gewonnen werden kann, muss der Spieler alle vier Anfangskarten zeigen, obwohl nur zwei dieser Karten für das beste Blatt verwendet werden.
  • Die Karten sprechen für sich selbst: Das beste gezeigte Blatt ist berechtigt, den Pot zu gewinnen, auch wenn der Spieler nicht erkennt, dass dies das beste Blatt ist.
  • Pokerblätter bestehen wie immer aus genau fünf Karten. Die zwei unbenutzten Anfangskarten und zwei unbenutzten Board-Karten werden bei der Beurteilung, ob ein Blatt besser als ein anderes Blatt ist, nicht berücksichtigt.

Varianten

Die schwedische Variante Sviten Special wird auf einer eigenen Seite beschrieben.

Omaha High-Low 8 or Better

Omaha wird sehr häufig so gespielt, dass der Pot zwischen dem Spieler mit dem höchsten und dem mit dem niedrigsten Blatt aufgeteilt wird. Da ein niedriges Blatt keine Karte höher als 8 haben darf, um seinen Anteil am Pot zu gewinnen, heißt dieses Spiel Omaha High-Low Eight or Better oder kurz Omaha/8. Es wird meistens als Fixed-Limit-Spiel gespielt. Das Austeilen erfolgt wie bei Omaha High, das oben beschrieben wurde, bei festgelegten Limits verdoppelt sich jedoch die Größe des Einsatzes, nachdem die Turn-Karte ausgeteilt wurde, sodass die dritte und vierte Einsatzrunde mit großen Einsätzen gespielt werden.

Beim Showdown stellt jeder aktive Spieler sein höchst- und niedrigstmögliches Blatt zusammen. Jedes dieser Blätter muss genau zwei Anfangskarten verwenden (aber nicht unbedingt dieselben zwei Karten für hoch und niedrig) und genau drei Board-Karten (aber nicht unbedingt dieselben drei). Bei einem niedrigen Blatt müssen alle fünf Karten in ihrem Wert unterschiedlich sein. Das Ass zählt als niedrigste Karte, Straight und Flush zählen nicht und keine Karte darf höher als 8 sein. Damit ist A-2-3-4-5 das beste und 8-7-6-5-4 das schlechteste niedrige Blatt. Die Karten werden von oben nach unten verglichen, also ist 7-5-4-3-2 besser als 7-6-3-2-A, da 5 niedriger als 6 ist.

In diesem Spiel sprechen die Karten für sich selbst. Dies ist wichtig, da manche Blätter ziemlich verwirrend zu lesen sein können. Bei einem formellen Spiel liest der nicht mitspielende Austeiler die Blätter vor und teilt den Spielern mit, was sie haben; dennoch sind alle Spieler verpflichtet, dafür zu sorgen, dass das höchste und das niedrigste Blatt richtig identifiziert werden, und sie müssen sich melden, wenn ein Blatt falsch bewertet wird.

Beispiel: Spieler: Herz 6Kreuz 6Herz 4Kreuz 2

Board: Kreuz 8Pik 6Kreuz 4Herz 3Kreuz As

Dieser Spieler hat einen Kreuz-Flush A-8-6-4-2 für hoch (kein Full House, das drei Anfangskarten verwenden würde). Das niedrige Blatt ist 6-4-3-2-A unter Verwendung der 2 und entweder einer 6 oder der 4 aus dem Blatt des Spielers.

Der Pot wird gleichmäßig zwischen dem Spieler mit dem höchsten und dem mit dem niedrigsten Blatt aufgeteilt. Bei einem Unentschieden zwischen den höchsten und den niedrigsten Karten wird diese Hälfte des Pots gleichmäßig zwischen den Spielern aufgeteilt. Wenn kein Spieler die Kriterien für den Gewinn mit dem niedrigsten Blatt erfüllt (was automatisch der Fall ist, wenn im Board weniger als drei verschiedene Karten unter der 9 liegen), gewinnt der Spieler mit dem höchsten Blatt den gesamten Pot.

Variante

Manchmal wird Omaha/8 in einer Variante mit fünf Karten gespielt. Dies funktioniert genauso wie Omaha/8 mit vier Karten, das oben beschrieben wurde, außer dass jedem Spieler fünf eigene Karten gegeben werden. Wie in Omaha/8 mit vier Karten wird ein Blatt aus genau zwei persönlichen Karten mit genau drei Board-Karten gebildet.

John McLeod (john@pagat.com)
© John McLeod, 2010. Version aktualisiert am: 1. August 2011

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