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Teen Patti

Diese Seite stammt überwiegend von Mathew George.

Einleitung: Spieler, Karten und das Kartengeben

Teen Patti, das manchmal auch Teen Pathi geschrieben wird, bedeutet „drei Karten“. Es ist ein indisches Hasardspiel, das auch als Flush (oder Flash) bekannt ist, und es ist fast identisch mit dem britischen Spiel 3 Card Brag. Es wird ein internationales Kartenspiel von 52 Karten benutzt, und die Rangfolge der Karten ist wie üblich vom Ass (hoch) herunter bis zur Zwei (niedrig). Es kann von einer beliebigen Anzahl von Spielern gespielt werden; aber wahrscheinlich ist es am besten für vier bis sieben Spieler.
Bevor man zu spielen beginnt, ist es notwendig, sich auf einen Mindesteinsatz zu einigen (im Folgenden 1 Einheit genannt). Jeder Spieler legt diesen Mindesteinsatz in den Pott – ein eingesammelter Geldbetrag in der Mitte des Tisches, der von einem Spieler gewonnen wird. Der Geber gibt die Karten einzeln bis jeder drei Karten hat. Die Spieler wetten dann, wer die beste Hand von drei Karten hat. Jeder Spieler hat die Möglichkeit seine drei Karten anzusehen bevor er wettet (Spiel mit Hineinsehen) oder er kann die Karten verdeckt auf dem Tisch liegen lassen (Blindwette).

Die Rangfolge der Kartenkombinationen in einer Hand

Die Rangfolge aller  möglichen Kombinationen von hoch nach niedrig ist:

  • Trio – drei gleiche Karten. Drei Asse sind das höchste Trio und drei Zweien sind das niedrigste Trio.
  • Straight Run – das sind drei aufeinander folgende Karten der gleichen Farbe. Das Ass kann in der Folge A-2-3 benutzt werden, und das ist die höchste Folge. Dann geht es weiter mit A-K-D, K-D-B und so weiter bis hinunter zu 4-3-2. 2-A-K ist keine erlaubte Folge.
  • Normale Folge – das sind drei aufeinanderfolgende Karten, die nicht von derselben Farbe sein müssen. A-2-3 ist die beste normale Folge, dann weiter mit A-K-D, K-D-B usw. bis hinunter zu 4-3-2 . 2-A-K ist keine gültige Folge.
  • Farbe – das sind drei Karten der gleichen Farbe. Wenn zwei Hände Farbe haben, dann werden die beiden höchsten Karten verglichen; wenn diese gleich sind, werden die zweiten Karten miteinander verglichen; wenn auch diese gleich sind, werden die beiden niedrigsten Karten verglichen. Die höchste Farbkombination ist A-K-B und die niedrigste ist 5-3-2.
  • Ein Paar – das sind zwei Karten von gleichem Rang. Müssen zwei Hände mit Paaren verglichen werden, gilt das höhere Paar;  sind diese Paare gleich hoch, dann entscheidet die dritte Karte. Das höchste Paar ist demnach A-A-K und das  niedrigste Paar ist 2-2-3.
  • Höchste Karte – drei Karten, die nicht zu einem der oben genannten Kombinationen gehören. Zunächst vergleicht man die höchsten Karten, dann die zweithöchsten, danach die niedrigsten Karten. Die  beste Hand dieses Typs ist dann A-K-B von verschiedenen Farben, und die schlechteste Kombination ist 5-3-2.

Jede Hand einer höheren Kombination schlägt jede Hand einer niedrigeren Kombination – z. B. die niedrigste Normale Folge von 4-3-2 schlägt die beste Farbe mit A-K-B.

Das Wetten

Das Wetten beginnt mit dem Spieler links vom Kartengeber und geht im Uhrzeigersinn weiter, und zwar so lange wie nötig. Jeder Spieler, der an der Reihe ist, kann entweder einen zusätzlichen Betrag in den Pott legen, um im Spiel zu bleiben, oder er braucht nichts zu zahlen und gibt auf. Wenn er aufgibt, ist er für diese Runde aus dem Spiel und hat das Geld, das er in dieser Runde in den Pott gelegt hatte, verloren.

Der Betrag, den man einsetzen muss, wenn man an der Reihe ist und im Spiel bleiben will, hängt ab vom „zur Zeit gültigen Einsatz“ und davon, ob man mit Hineinsehen oder Blind spielt – Spieler mit Hineinsehen müssen doppelt so viel wie ein Blindspieler einsetzen, um im Spiel zu bleiben. Zum Beginn des Wettens ist der zur Zeit gültige Einsatz eine Einheit (d. h. der Betrag, den jeder Spieler in den Pott als Ante einsetzt).

  • Der Blindspieler (der seine Karten nicht angesehen hat), muss mindestens den zur Zeit gültigen Einsatz bringen, aber nicht mehr als den doppelten Betrag. Der dann gültige Einsatz ist für den nächsten Spieler der Betrag, den der Blindspieler gesetzt hat.
  • Der Spieler, der mit Hineinsehen spielt, muss mindestens den doppelten Betrag des zur Zeit gültigen Einsatzes setzen, aber nicht mehr als das Vierfache des zur Zeit gültigen Einsatzes. Der dann gültige Einsatz für den folgenden Spieler ist die Hälfte des Betrages, den dieser Spieler gesetzt hatte.

Ist man Blindspieler, darf man, wenn man wieder an der Reihe ist, seine Karten ansehen. In dem Augenblick ist man dann ein Spieler mit Hineinsehen und muss danach mindestens den doppelten Betrag des zur Zeit gültigen Einsatzes setzen (oder aufgeben).

Das Wetten wird solange fortgesetzt, bis eine von zwei Möglichkeiten eintritt:

  • Bis auf einen Spieler haben alle aufgegeben. In dem Falle gewinnt dieser Spieler den Pott mit dem ganzen Betrag, der im Pott ist. Es spielt dabei keine Rolle, welche Karten er auf der Hand hat.
  • Bis auf zwei Spieler haben alle anderen Spieler aufgegeben, und einer dieser Spieler zahlt für das Vorzeigen. In diesem Fall werden die Karten beider Spieler aufgedeckt und verglichen.

Die Regeln für das Vorzeigen sind wie folgt:

  • Ein Vorzeigen (oder Zeigen) kann nur dann verlangt werden, wenn bis auf zwei Spieler alle anderen aufgegeben haben.
  • Die Kosten für einen Blindspieler sind der zur Zeit gültige Einsatz und müssen in den Pott eingezahlt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der andere Spieler ein Blindspieler ist oder ein Spieler mit Hineinsehen. Der Spieler darf seine Karten erst dann ansehen, nachdem er für das Vorzeigen gezahlt hat.
  • Wenn ein Spieler mit Hineinsehen spielt und der andere Spieler ist ein Blindspieler, darf dieser Spieler kein Vorzeigen verlangen. Der Spieler, der mit Hineinsehen spielt, kann nur weiter wetten oder muss aufgeben.
  • Wenn beide Spieler mit Hineinsehen spielen, kann jeder Spieler, der an der Reihe ist, für den doppelten zur Zeit gültigen Einsatz ein Vorzeigen verlangen.
  • Bei einem Vorzeigen werden die Karten beider Spieler aufgedeckt. Der Spieler mit der höheren Kombination gewinnt den Pott. Wenn beide eine gleich hohe Kombination haben, gewinnt der Spieler den Pott, der nicht für das Vorzeigen gezahlt hat.

Wenn alle Spieler mit Hineinsehen spielen, dann kann der Spieler, der an der Reihe ist und nachdem er den Minimumbetrag gewettet hat (also das Doppelte des zur Zeit gültigen Einsatzes), dem Spieler, der direkt vor ihm gewettet hat, einen Kompromiss vorschlagen. Dieser Spieler kann den Kompromiss annehmen oder ablehnen.

  • Wenn der Kompromiss angenommen wird, dann vergleichen diese beiden Spieler untereinander ihre Karten – ohne dass die anderen Spieler sie sehen – und der Spieler mit der niedrigeren Kombination muss sofort aufgeben. Sind die Kombinationen gleichwertig, dann muss der Spieler aufgeben, der den Kompromiss vorgeschlagen hatte.
  • Wenn der Kompromiss abgelehnt wird, geht das Wetten normal weiter mit dem Spieler, der nach dem Spieler, der den Kompromiss vorgeschlagen hat, an  der Reihe ist.

Ein Beispiel: Es spielen A, B, C & D. Alle legen eine Einheit in den Pott und D gibt. Spieler A entschließt sich, blind zu spielen und legt eine weitere Einheit in den Pott. Spieler B sieht seine Karten an und gibt auf. Spieler C spielt blind und setzt eine Einheit. Spieler D sieht sich seine Karten an und setzt zwei Einheiten (für ihn der geringste mögliche Betrag); der zur Zeit gültige Einsatz bleibt bei einer Einheit. Spieler A erhöht den Einsatz und setzt zwei Einheiten. Spieler C sieht sich seine Karten an und gibt auf. Spieler D setzt vier Einheiten (es ist der geringste Betrag für einen Spieler, der mit Hineinsehen spielt, weil A den zur Zeit gültigen Einsatz auf zwei Einheiten gesteigert hat). Spieler A entschließt sich jetzt, seine Karten anzusehen, und – nachdem er sie gesehen hat – setzt er vier Einheiten und verlangt Vorzeigen. Der Spieler A zeigt seine Karten, und der Gewinner bekommt den ganzen Pott.

Man beachte, dass das Wetten völlig verschieden vom Wetten bei einem Pokerspiel ist. Es gibt keine Möglichkeit, eine Wette zu halten, und nicht mehr als zwei Spieler können vorzeigen.

Varianten

Manche Spielrunden erlauben ein höheres Limit für den Betrag, um den der Wetteinsatz erhöht werden kann – dann kann also ein Blindspieler mehr als den doppelten Betrag des zur Zeit gültigen Einsatzes setzen, und ein Spieler mit Hineinsehen kann mehr als das Vierfache des zur Zeit gültigen Einsatzes setzen.

Wie oft ein Spieler blind spielen kann, wird in einigen Runden begrenzt – so kann man z. B. in den ersten drei Runden blind spielen, aber in der vierten Runde muss man seine Karten ansehen und von diesem Zeitpunkt an als Spieler mit Hineinsehen spielen.

Einige spielen so, dass der Betrag, den man für das Vorzeigen zahlen muss, das Doppelte des zur Zeit gültigen Einsatzes ist – d. h. zweimal den zur Zeit gültigen Einsatz für einen Blindspieler und viermal den zur Zeit gültigen Einsatz für einen Spieler mit Hineinsehen.

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Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Webseite: John McLeod, john@pagat.com. Deutsche Übersetzung von Günther Senst.
© John McLeod, 2016. Version aktualisiert am: 5. November 2016

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