All Fives

Einleitung

Das Spiel gehört zu der Fives Family. Dominic C. Armano sagt, dass das Spiel in Europa erfunden wurde, aber es sei heutzutage in den Vereinigten Staaten viel beliebter. Manchmal wird es auch Double Six, Muggins, Five Up oder Single Spinner genannt, aber wir benutzen den Namen Muggins für das Spiel, das ohne Spinner gespielt wird, und Five Up für das Spiel, bei dem alle Doppelsteine Spinner sind.

Spielmaterial

Zum Spiel braucht man einen Satz Domino mit der Doppelsechs. Das Spiel kann mit 2, 3 oder 4 Spielern gespielt werden, aber es ist am besten zu viert, wobei zwei Spieler Partner sind. Ein Cribbage Board ist bei der Wertung nützlich, denn die Gewinnpunkte werden sofort notiert, wenn sie im Spiel gemacht werden und nicht am Ende des Spiels. Ein Cribbage Board wird auf dem Kontinent kaum vorhanden sein, aber ein Zettel mit einer Strichliste tut es auch.

N.W. Holsey und Ken Tidwell beschreiben eine  elegante Methode, die erzielten Punkte aufzuschreiben. Es wird mit einem großen X begonnen, das 10 Punkte wert ist. Jeder Strich von diesem X ist 5 Punkte wert. In die vier Zwickel von dem großen X werden jetzt kleinere x eingezeichnet. Wenn das große X dann mit den vier kleinen x ausgefüllt ist, dann ist die Figur genau 50 Punkte wert, und man beginnt das nächste X. Es ist übersichtlich, man kann sich eigentlich nicht verrechnen, und das Anschreiben geht sehr schnell.

Verteilung der Steine

Die Anzahl der Steine bei einem Spiel hängt von der Anzahl der Spieler ab:

  • Bei zwei Spielern bekommt jeder Spieler 9 Steine
  • Bei drei Spielern bekommt jeder Spieler 7 Steine
  • Bei vier Spielern bekommt jeder Spieler 5 Steine

Die übrig gebliebenen Steine bilden den Talon.

Beim Spiel zu viert wird normalerweise in zwei Mannschaften gespielt.

Das Spiel

Der Spieler, der beginnt, wird beim ersten Spiel durch das Los bestimmt. Bei den folgenden Spielen beginnt der Spieler, der Domino gemacht hat. Wenn ein Spiel gesperrt wurde, dann wird der erste Spieler wieder durch das Los bestimmt. Der erste gespielte Stein kann jeder beliebige Stein aus der Hand des Spielers sein.

Die folgenden Spieler müssen einen Stein legen, dessen Zahl mit der Zahl  übereinstimmt, an die er den Stein anlegen will.  Doppelsteine werden quer angelegt und ihre beiden Enden zählen bei einer Wertung so lange, bis an der anderen Seite des Doppelsteins ein Stein angelegt wurde.

Der erste Doppelstein, und nur der erste Doppelstein, ist ein Spinner. Es gelten die normalen Regeln für das Ansetzen von einem Stein an einen Spinner. D. h. der erste und zweite Stein müssen beim Spinner seitlich angelegt werden, danach müssen der dritte und der vierte Stein an den Enden des Spinners angelegt werden.

Wenn ein Spieler keinen Stein spielen kann, dann muss er so lange vom Talon ziehen, bis er einen Stein hat, den er anlegen kann, oder der Talon aufgebraucht ist. Wenn er einen Stein zieht, der angelegt werden kann, muss er ihn sofort anlegen; sein Zug ist damit beendet. Wenn er den Talon aufgebraucht hat und immer noch keinen Stein anlegen kann, dann muss er passen und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Es wird so lange gespielt, bis ein Spieler Domino macht oder das Spiel gesperrt ist, weil kein Spieler mehr anlegen kann.

Die Wertung

Nachdem ein Spieler einen Stein angelegt hat, werden die Punktwerte in der Auslage von zwei, drei oder vier Enden addiert. Wenn diese Summe ein Vielfaches von 5 ist (5, 10, 15, 20, 25, 30 oder 35), dann bekommt dieser Spieler diese Summe sofort als Pluspunkte angeschrieben. Der Spinner und quer angelegte Doppelsteine an den Enden eines Armes der Auslage ergeben die Summe beider Steinhälften; d.  h. [5-5] ist 10 Punkte wert, [6-6] ist zwölf Punkte wert usw.

Wenn an beide Seiten des Spinners Steine angelegt wurden, werden nur die Enden dieser beiden Steine gewertet, gerade so, als ob der Spinner irgendein Stein in der Kette wäre. Das ist etwas irritierend, weil die Enden des Spinners weiterhin frei sind und man Steine daran anlegen kann.

Wenn ein Spiel beendet ist, sei es dadurch, dass ein Spieler Domino gemacht hat oder dass das Spiel gesperrt ist, wird die Summe der Punkte in jeder Hand addiert. Die Summe wird zum nächsten Vielfachen von 5 auf- oder abgerundet. Z. B. wird eine Hand mit [1-2] auf 5 Punkte aufgerundet, eine Hand mit [1-1] wird auf Null abgerundet. Diese Punkte werden dann dem Spieler von seinen bisher erreichten Punkten abgezogen.

Eine Partie wird bis zu einer vorher vereinbarten Punktzahl gespielt, üblich sind 250 Punkte für zwei Spieler und 200 Punkte für drei oder vier Spieler.

Es ist üblich, alle gewonnenen Punkte durch 5 zu dividieren, so dass z. B. 15 Punkte an den Enden einer Auslage 3 Punkte zählen. Das Spiel kann dann auf einem  Cribbage Board gezählt werden, und zum Gewinn einer Partie sind dann 61 Punkte nötig.

Varianten

Man findet viele lokale Varianten. Es handelt sich darum, wie der erste Spieler bestimmt wird, welche Steine man als ersten Stein ausspielen darf, bis zu welcher Zahl eine Partie gespielt wird und die Anzahl der Steine, die man am Anfang eines Spieles bekommt. Das sind aber alles keine wesentlichen Änderungen für das Spiel. Eine europäische Quelle gibt für die Anzahl der Handsteine zu Beginn eines Spieles folgende Werte an:

  • 2 Spieler bekommen jeder 7 Steine
  • 3 Spieler bekommen jeder 5 Steine
  • 4 Spieler bekommen jeder 5 Steine

Die übrigen Steine bilden den Talon.

Nathan W. Holsey (The Dominologist – New York  Bloomington Shanghai – 2008) gibt andere Zahlen, die vielleicht ein anspruchvolleres Spiel erlauben:

  • Bei zwei Spielern bekommt jeder 7 Steine, wenn es zwei Anfänger sind, - oder es bekommt jeder 9 Steine, und das Spiel ist dann anspruchsvoller.
  • Bei drei Spielern bekommt jeder 7 Steine -  oder es bekommt jeder 9 Steine, der letzte Stein ist dann ein Talon von einem Dominostein.
  • Bei vier Spielern bekommt  jeder Spieler 5 Steine – oder jeder Spieler bekommt 7 Steine, dann gibt es keinen Talon mehr.

Oft wird am Ende eines Spieles so gewertet: der Spieler, der Domino gemacht hat oder der Spieler mit den wenigsten Punkten bei einer gesperrten Partie, bekommt die Summe aller Spieler, gerundet zum nächsten Vielfachen von Fünf. Wenn zwei Spieler bei einer gesperrten Partie die gleiche niedrigste Punktzahl haben, dann teilen sie sich die Punkte der beiden anderen Spieler und runden wieder auf oder ab.

Bemerkungen und Hinweise zur Strategie

Es handelt sich hier um eines der besten Dominospiele, denn die Spielstrategie ist kompliziert und es wird trotzdem schnell gespielt. Einige allgemeine Hinweise:

Anfänger haben oft Schwierigkeiten, das erforderliche Kopfrechnen zu beherrschen. Sie tendieren dazu, nur an die Enden der Arme zu denken, die ein Vielfaches von 5 ergeben, statt nach anderen Kombinationen Ausschau zu halten, die auch ein Vielfaches von 5 ergeben. Anfänger denken oft auch nicht daran, die letzte Summe zu reduzieren, um ein Vielfaches von 5 zu erhalten. 

Wenn man einen Stein anlegt, ist die höchste mögliche Wertung 35 Punkte.  Das Ergebnis wird erzielt, wenn die Steine [6-6], [5-5] und [4-4] an den Enden von drei Armen in der Auslage liegen, und der vierte Arm einen Stein mit einer offenen 5 am Ende hat.

Wenn  man ein Spiel eröffnet, dann spiele man  - wenn möglich – [5-5] oder [4-6], um früh Punkte zu sammeln. Sonst spiele man einen Doppelstein, der einem die Möglichkeit gibt, die Arme in der Auslage zu kontrollieren.

Wenn ein anderer Spieler einen Stein zieht, weiß man, welche Zahl er nicht hat. Wenn er einen Stein zieht und ihn spielt, kann man so spielen, dass die Auslage mit den Zahlen endet, die er nicht hatte, und so kann man ihn zwingen, noch mehr Steine zu ziehen.

Je kleiner die Summe ist, die man dem nächsten Spieler hinterlässt, umso geringer wird die Summe, die er erzielen kann.

Man kann versuchen, schnell Punkte zu sammeln, das Spiel zu sperren oder Domino zu machen. Wenn man Punkte machen will, versucht man die höchste Punktzahl zu erreichen, ohne darüber nachzudenken, wer Domino macht. Die Jagd nach Punkten ist die offensichtliche Strategie und sie wird wahrscheinlich am Anfang eines Spieles verfolgt, solange man noch nicht weiß, wie die Steine verteilt sind.

Wenn man das Spiel sperren will, dann beabsichtigt  man, die geringste Anzahl von negativen Punkten zu bekommen. Das Spiel auf Sperren ist eine Endspielstrategie, wenn man beim Zählen der Steine einer Zahl feststellt, dass es an den Armen der Auslage keine Steine mehr zum Anlegen gibt.

Auf Domino machen zu spielen ist genau genommen eine Strategie des Sperrens, denn man wird dann den niedrigsten negativen Wert haben, nämlich Null. Es hat zusätzlich den Vorteil, dass man beim nächsten Spiel den ersten Stein vorsetzen kann.  Die Eröffnung eines Spiels kann sehr wichtig sein, wenn man kurz davor ist, die Partie zu gewinnen.

Man bedenke immer, dass der Spieler, der Domino macht, nicht notwendigerweise der Spieler ist, der die meisten Punkte macht. Man sollte auf eine Folge achten, in der  man viele Steine hat oder in der man die Kontrolle über die noch fehlenden Steine hat; dann kann man versuchen, dass diese Zahl an einem oder mehreren Armen der Auslage liegt, weil man dann bestimmt spielen kann, wenn man wieder an der Reihe ist.

Andere Websites für All Fives

Die Dominoes Strategy page von James Yates behandelt Regeln und Strategie für All Fives.

Hier ist ein Link für die Regeln von Five Up, die von Ken Tidwell, dem Herausgeber vom Game Cabinet stammen. Sie entsprechen den Regeln für das Spiel, das wir hier All Fives genannt haben.

Software für All Fives und Online Games

Es gibt einen sehr guten Download für eine Shareware Computer Version dieses Spiels für Windows von Curtis Camerons  Windows Dominoes Games Seite.      

Game Colony bietet head to head Five-Up Spiele an und Turniere für mehrere Spieler, die umsonst oder für Geldpreise gespielt werden können.

Mike Perrys Allgood Software hat ein Dominoes Programm für Macintosh veröffentlicht, mit dem man sehr viele verschiedene Dominospiele spielen kann, darunter auch Muggins und All Fives.

Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Webseite: John McLeod, john@pagat.com. Deutsche Übersetzung von Günther Senst.
© John McLeod, 2014. Version aktualisiert am: 29th October 2014

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